Bei der Ermittlung des Verkaufspreises sollten Sie strategisch vorgehen.
Marktorientierung
Verschaffen Sie sich einen Überblick wie vergleichbare Häuser oder Eigentumswohnungen am Markt angeboten werden. Bedenken Sie dabei, dass bei fast jeder zweiten Online Anzeige in den ersten drei Monaten eine Preisreduzierung stattfindet. Auch ein sachlicher Blick aus Käuferperspektive auf Ihr Haus hilft weiter. Bei der Entwicklung einer marktgerechten Preisstrategie helfen Ihnen:
– Veröffentlichte Preisspiegel
– Erzielte Preise in direkter Nachbarschaft
– Bodenrichtwerte
– Offene Einschätzungen aus Ihrem privaten Umfeld
Standortfaktoren
Wie schon oft erwähnt, ist die Lage einer der entscheidenden Faktoren. Sammeln Sie möglichst viele Informationen, die potenzielle Käufer interessieren könnten.
– Wie weit sind Geschäfte des täglichen Bedarfs entfernt?
– Wo gibt es Krankenhäuser, Schulen, Kitas, Ärzte, öffentliches und privates Dienstleistungsangebot?
– Welche Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten gibt es in der Nähe? (Sport, Kino, Theater, Vereine, Kultur-Einrichtungen)
– Wie ist die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr?
– Gibt es genügend Parkplätze?
– Wie weit ist das Stadt- oder Ortszentrum entfernt?
– Himmelsrichtung/Ausrichtung des Gebäudes oder von Balkon/Terrasse (Sonneneinstrahlung)
– Angaben über die Nachbarschaft – besondere Merkmale
– In welchem Zustand befinden sich die Häuser der Nachbarschaft
– Emissionen
– Persönliches Wohlfühlen
– Wer sind die größten Arbeitgeber der Region und wie sind sie wirtschaftlich aufgestellt?
– Entwicklung der Arbeitslosigkeit
– Sind in der Umgebung neue Projekte geplant? (positiv wie negativ)
Strategie
Verabschieden Sie sich von der Vorstellung Kaufpreis + Reparatur = Verkaufspreis. Diese Rechnung geht in den seltensten Fällen auf. Wird der Preis zu hoch angesetzt, verkommt eine angebotene Immobilie leicht zum Ladenhüter und es wird schwierig den Marktwert überhaupt noch zu erzielen.
Um den Marktwert Ihrer Eigentumswohnung oder Ihres Hauses einzuschätzen, sollten Sie sich an den Wertermittlungsverfahren von Gutachtern orientieren. Diese ermitteln den Wert Ihrer Immobilie anhand des Sachwertes, Ertragswertes oder Vergleichswertes, je nach Art des Objektes. Dabei werden folgende Faktoren berücksichtigt: Lage, Grundstücksgröße und Ausrichtung, Wohn- und Nutzfläche, Baujahr, Art der Immobilie, Stockwerk, Grundriss (Belichtung), Bauweise, Ausstattungsstandard, durchgeführte Renovierungen, Architektur, Heizung, sanitäre Einrichtungen, Elektroinstallation, Außenanlagen, Verkehrsanbindung.
Wertmindernde Faktoren wie eine laute Umgebung, Reparaturstau und ähnliches führen zu Preisabschlägen. Zu diesem ermittelten Marktwert sollte beim Angebotspreis ein Verhandlungsspielraum von 5- 10 % eingeplant werden. Preisschwellen sind zu berücksichtigen.